Psychotherapiewoche 2012

SEMINARE UND GRUPPEN

Doppelgruppen 15.30 bis 19.00 Uhr

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405 MIGRATION, IDENTITÄT UND PSYCHOSOZIALE GESUNDHEIT

Leitung: Brigitte Ratcliffe
Maximale Gruppengröße: 16

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In diesem Seminar liegt der Schwerpunkt auf psychosomatischen Störungen und Schmerz bei unseren Patientinnen und Patienten mit Migrationshintergrund. Die Symptome sind oft Ausdruck einer belastenden psychosozialen Gesamtsituation, negative Gefühle können sich in Rücken-, Kopf-, Bauch- oder Ganzkörperschmerz, Schlafstörungen, Schwindel, Angst und Depression ausdrücken. Vielfach können diese Beschwerden nicht in angemessener Form wahrgenommen und behandelt werden, da kulturelle und sprachliche Differenzen die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten beschränken. Häufige Konsequenzen sind Frustration, Resignation und/oder Ärger auf beiden Seiten.

In diesem Seminar ist ausreichend Zeit dafür, sich den eigenen und fremden Vorurteilen, Ängsten und Glaubenssätzen zu widmen. Es wird auf historische Aspekte und die Anfänge der transkulturellen Medizin (Schwerpunkt Psychiatrie), sowie auf spezielle Themen wie Gewalt, PTBS und Suizid bei Migranten, Migration und Sucht, Altwerden in der Fremde, auch in Bezug zu den meist betroffenen Fachrichtungen (Allgemeinmedizin, Interne, Gynäkologie, Orthopädie, Psychiatrie) eingegangen. Zuletzt werden die – aufgrund des Globalisierungseffektes zunehmend auch bei uns beobachteten – „culture bound syndrome“ (Amok, Koro, Latah, …) thematisiert.

In diesem Workshop sollen auf der Basis des bio-psycho-sozialen Modells kulturspezifische Faktoren in Diagnose, Beratung und Therapie mit dem Ziel erarbeitet werden, diese Patientengruppe künftig noch mehr als spannende Herausforderung sehen zu können.

Fallgeschichten aus dem persönlichen Berufsalltag sind erwünscht und werden in Balinttradition bearbeitet.

Anrechenbarkeit: PSY 2 / 3 — 30 AE Theorie / Balint

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